Teambildung und Umwelt sind der Mädchenrealschule Abenberg eine Herzensangelegenheit
Die mehr als 30jährige Tradition der Alpinschulwoche wird aus Respekt vor der Umwelt verändert.
Die Mädchenrealschule Marienburg Abenberg der Diözese Eichstätt fuhr in der zweiten Januarwoche bereits zum zweiten Mal mit zwei Klassen zur Winterwoche nach Haidmühle im Bayerischen Wald nahe der tschechischen Grenze.
Die Mädchen der sechsten und siebten Klasse sind zwischen 11 und 13 Jahre alt und wurden von vier Lehrkräften begleitet.
Die erlebnispädagogische Winterwoche ist nicht nur wichtig für Teamgeist, Gemeinschafts- und Charakterbildung, auch der Klima- und Umweltaspekt ist entscheidend. Fernab von Kunstschnee und überfüllten Pisten, die oft mitten durch den Wald führen, konnten die Schülerinnen nahe der tschechischen Grenze einen wertschätzenden Umgang mit der Natur erlernen und erleben. Da nicht genug Schnee gefallen war, gab es in diesem Jahr keine Möglichkeit für Skilanglauf oder Skischuhwandern, was aber den positiven Effekt hatte, zu erkennen, dass Menschen im Einklang mit der Natur leben und dabei viel Freude haben können. Der vorhandene Frost bei zweistelligen Minustemperaturen und der wenige Schneefall ermöglichten auf natürliche Art und Weise Spiel und Spaß im Schnee zu erleben und gleichzeitig eine atemberaubende Naturschönheit kennenzulernen, wie z.B. faszinierende Eiskristalle an Grashalmen und Zweigen, die im mittelfränkischen Seenland sonst kaum zu sehen sind und auf die bei einem klassischen Skilager auch kaum geachtet wird.
Beim Klettern und ausgiebigen Wandern fanden auch Sport und Fitness ihren wichtigen Platz im Programm.
Zudem verursacht der Aufenthalt im recht nahe gelegenen Bayerischen Wald weniger Kostendruck, so dass die Landschulheimtage für alle Familien finanzierbar sind und alle Kinder der Klassengemeinschaft teilnehmen konnten.
Das umfangreiche Programm umfasste als erste Aktivität nach dem Zimmerbezug und dem ersten Einleben im Haus eine Nachtwanderung, bei der jeder Teilnehmer nicht nur den fantastischen Sternenhimmel genießen und in aller Stille die Geräusche des winterlichen Waldes wahrnehmen konnte, sondern bei der die Mädchen auch eine tiefe wohltuende Ruhe in sich selbst entdecken und bei einem Sologang innere Ängste überwinden konnten. Außerdem bot das erlebnispädagogische Team in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften auch Action mit den Klassenkammeraden bei gemeinsamem Kochen, Abseilen vom Haus, Kastenklettern, Erlebniswanderungen, zum Teil mit der Suche nach Tierspuren und deren Bestimmung sowie Teamspiele in der winterlichen Schneelandschaft an. Bei den abwechslungsreichen Aktivitäten dieser Woche galt es auch, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln, die Schönheit der Natur zu entdecken und den Zusammenhalt in der Klasse sowie klassenübergreifend zu vertiefen. Allen Teilnehmern zeigte der einwöchige Aufenthalt im Haus „Wiesengrund“, abgeschieden auf weitläufigen Wiesen und umgeben von wunderschöner Natur, dass das Gemeinschaftsgefühl wunderbar ist und auch, dass jede einzelne Schülerin sich weiterentwickeln und etwas für die eigene Stärkung der Persönlichkeit mit nach Hause nehmen konnte.
Alle Teilnehmer bekundeten rein positive Rückmeldungen und werden sich noch lange an die schönen Erlebnisse und die fantastische Zeit erinnern.
Julia Bach